Graphitzeichnungen

Claudia Maas 1997

Beim Zeichnen konzentriere ich mich auf meinen Körper, nehme Druck, Wärme, Kälte etc. wahr.

Dieses „Ertasten“ des Körperinneren ruft Impulse hervor, die mit den Fingernägeln unmittelbar auf Graphitpapier übertragen werden. Stärker oder weniger deutlich spürbare Bereiche, Festeres oder Weicheres, Spannungen, Richtungen werden in Rhythmen und Bewegungen übersetzt. Die Fingernägel beider Hände ziehen, kratzen, schieben – meist gleichzeitig – über die Graphitschicht, graben sich hinein oder berühren sie kaum. Es bildet sich ein Liniengerüst oder -netz mit unterschiedlich starken Verdichtungen.

Das Bild entsteht beim Arbeiten, es gibt keine vorrausgehende Bildvorstellung. Während des Arbeitsprozesses ist die als Durchschlag entstehende Zeichnung nicht sichtbar.